Junge Pflänzchen sind sehr empfindlich. Sie vertragen es keine herkömmliche Blumen- oder Gemüseerde. Der zugesetzte Dünger hilft größeren Pflanzen, sich gut zu entwickeln. Für zarte Jungpflanzen ist dieser Nährstoffcocktail jedoch zu stark: Die Pflanzen würden zu schnell in die Höhe schießen und vergeilen. Im Extremfall können die zarten Wurzeln sogar durch stark gedüngte Erde kaputt gehen
Aussaaterde, auch Anzuchterde genannt, ist nur schwach gedüngt und damit nährstoffarm. Zudem ist sie besonders locker und kann gleichzeitig Wasser gut speichern. Dadurch wachsen die Jungpflanzen langsam, aber stabil in die Höhe, und bilden gut verzweigte Wurzeln. Eine gute Basis für das weitere Pflanzenwachstum.
Die Erde wird außerdem sterilisiert und ist dadurch weitgehend frei von Pilzsporen und anderen Schädlingen. Auch enthält sie keine unerwünschten Samen von Beikräutern, die die ausgesäten Jungpflanzen bedrängen könnten.
Das mag kompliziert klingen, doch Anzuchterde lässt sich recht einfach selbst herstellen. Und zwar aus einem Teil Gartenerde, einem Teil Sand und einem Teil gut abgelagertem Kompost. Für die Gartenerde muss man nicht unbedingt ein tiefes Loch buddeln. Abgetragene Maulwurfshügel finden hier eine sinnvolle Verwendung.
Optional kann man dieser Mischung noch Perlite, etwas Kokosfasererde oder ökologische Katzenstreu hinzufügen. Diese Zusatzstoffe haben machen die Anzuchterde noch lockerer und haben zudem gute Wasserspeichereigenschaften.
Zum Sterilisieren wandert unsere Mischung nun in den Backofen. Bei 180 Grad für 30 Minuten. So werden alle unerwünschten Keime und Schädlinge abgetötet. Nun muss die Anzuchterde nur noch abkühlen, und dann können die Samen in die Erde wandern. Den Anfang machen bei uns Paprika und Chilis. Aber dazu in Kürze mehr.